Ein <3 für Toyota Corollas

Ich bin euch noch einen Blogpost schuldig. Schon nahezu seit Anfang des FSJs steht der Plan zu den Epupa Fällen zu fahren. Diese befinden sich im Kaokoveld –traditionelles Siedlungsgebiet der Himba- an der Grenze zu Angola. Das Kaokoveld ist das am wenigsten erschlossene Gebiet Namibias und vom Tourismus eher wenig beachtet, d.h. relativ unberührte Natur, d.h. wunderschöne Natur.

Vor 2 Wochen haben wir es dann endlich geschafft. Für ein verlängertes Wochenende wollten wir nach Epupa. Nach Epupa führt eine wunderschöne Strecke direkt am Kunene –Grenzfluss zwischen Angola und Namibia, diese war jedoch bis vor wenigen Monaten noch eine der krassesten 4x4 Strecken Namibias und mit unserem Toyota Corolla trotz kürzlichem „Ausbau“ der Straße eher unpassierbar. Unsere Freunde hatten die Strecke zwar auch schon ohne Allrad gemeistert, allerdings sind sie auch stecken geblieben :/, also wollten wir das Risiko lieber nicht eingehen und haben uns für den Weg über Opuwo entschieden.

Zum Glück! Die Stadt hat es uns total angetan. Es ist immer schwierig von Klischees zu sprechen, allerdings musste ich feststellen -ohne, dass ich vor meinem FSJ ein konkretes Bild von einer typischen Stadt in Namibia im Kopf hatte, hat Opuwo genau dieses Klischee erfüllt, so habe ich mir wohl eine typische afrikanische/namibische Stadt vorgestellt. Neben den vielen Wellblechhütten, hat man nahezu alle Stämme Namibia im Straßenbild gesehen, dort kamen Himba, Herero, Ovambo, Damara und wahrscheinlich noch viele mehr zusammen und haben sich miteinander unterhalten. Irgendwie waren wir alle ein bisschen in den Bann gezogen.

 

Nachdem wir unseren Corolla noch einmal vollgetankt haben ging es dann auf Schotterpiste gen Norden. Die Strecke war wundervoll; immer wieder passierten wir Himba-Gehöfte und begegneten den Himba am Straßenrand (Mein Lieblings“bild“ hierbei war ein junger Mann im Sakko, welcher einen Esel geritten ist. Ich ärgere mich jetzt noch, dass wir nicht angehalten und ihn um ein Bild gebeten haben.) und dann erst der Blick auf die Berge…

Die ganze Fahrt lang habe ich gebetet, dass wir keinen Platten bekommen, das letzte Stück zum Epupa Camp forderte unseren Corolla zwar noch einmal richtig heraus, aber wir schafften es diesmal ganz ohne „flat tyre“! So sollte es auch bleiben, ich bin richtig stolz!!!

 

Nachdem wir unsere Zelte aufgeschlagen haben, haben wir den Tag noch mit einem Sundowner und Chakalaka-Nudeln ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen stand dann Rafting auf dem Plan, leider mussten wir feststellen, dass der Kunene sehr gemächlich dahin fließt und uns lediglich 5/6 Stromschnellen einen minimalen Adrenalinschub versprachen. Wobei ich wohl den höheren Adrenalinpegel hatte, als der Guide mich ins Wasser befördert hat und mich anschließend durch meine Schwimmweste wieder ins Boot holen wollte, hierzu wollte er mich unter Wasser drücken, damit ich durch den Auftrieb dann nach oben käme. Dummerweise hatte er mich über seinen Plan nicht informiert und ich dachte er wolle mich tunken und habe mich natürlich aus Leibeskräften gewehrt… Noch besser wurde es, als mir Clara ein paar Tage später berichtete, dass wir nach unserem Ausflug ins Wasser so schnell wieder ins Boot sollten, da ganz in der Nähe ein Krokodil auf der Lauer lag. Ich sag nur: „Never trust your guide!“

Nachmittags machten wir uns dann auf den Weg zu den Wasserfällen, allerdings war es bereits schon wieder so heiß, dass wir beschlossen lieber am Abend nochmal zurückzukehren und am nächsten morgen zum Frühstück gleich noch einmal; sooo schön war es!

 

Nach dem Frühstück ging es dann quasi auf dem Heimweg, allerdings wollten wir noch eine Nacht in der Kunene River Lodge verbringen.

 

Auf dem Weg dorthin konnten wir zumindest ein cooles Himba-Bild abstauben – im Austausch gegen 4 Äpfel, 1 Banane und 1 Tafel Schokolade, welche den beiden scheinbar vollkommen unbekannt war. Was haben wir da nur angestellt? Hoffentlich haben wir sie nicht auf den Geschmack gebracht, den wo sollen sie dort Schokolade auftreiben…  ;-)


In der Kunene River Lodge wurden wir von lauter Toyota Hilluxen und von Florian begrüßt (Wieso findet man Florians nur überall auf der Welt? ;-) Gut, er war auch gebürtiger Bayer…,) auf jeden Fall musste er uns gleich auf die Nase binden, dass das Rafting dort ja viiiiiel besser wäre. Zja, leider zu spät, allerdings sah der Fluss dort jetzt auch nicht reißerischer als am Epupa Camp aus…

 

Wir waren jedoch auch nicht die einzigen Wagemutigen, die sich ohne großes Gefährt und 4x4 auf diese Piste getraut haben. Den Nachmittag verbrachte ich quatschend mit einem Pärchen, welche mit Motorrad den Kontinent erkunden. Zwar waren sie „erst“ im März in Südafrika gestartet, allerdings hatten sie bereits über diesen kurzen Streckenabschnitt und ihre früheren Reisen –mit Motorrad nach Afrika- sooo viel zu erzählen, dass ich wohl noch Stunden hätte weiter quatschen können.

Welches war wohl unser Auto...
Welches war wohl unser Auto...
Inspiration für den nächsten Roadtrip ;-)
Inspiration für den nächsten Roadtrip ;-)

Auf besonderen Wunsch einer Einzelnen –gell, Clara ;-) – saßen wir Abends um unser „Lagerfeuerchen“ und backten Stockbrot, ein gelungener Abschluss für unseren wohl letzten Urlaub in Namibia.

 

Auf dem Rückweg nach Ongwediva, testeten wir den Toyota dann nochmal auf Herz und Nieren, indem wir uns für die 4x4 Strecke am Fluss entlang entschieden. 4x4 ist hier allerdings wirklich nicht mehr nötig und wenn man langsam genug fährt, klappt es auch ohne aufgerissene Ölwanne oder Platten :)

 

Dann noch schnell ein Gruppenfoto bei den nicht vorhandenen Ruacana-Fällen und das war´s vorerst mit den Abenteuern in Namibia. Naja, mal sehen ein bisschen mehr als 2 Wochen bleiben uns ja noch ;-).

 

Auf jeden Fall soll dies nicht der letzte Eintrag hier auf meinem Blog sein. Ich habe da noch so ein paar Ideen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Clara (Dienstag, 18 Juli 2017 17:43)

    Stockbrot an die Macht!!!!