Smoke that thunders

VICTORIA FALLS – oder die Erkenntnis, wie viele Weiße gebürtige Simbabwer sind.

 

3 Wochen – 3 Länder, oder so… Eigentliches Ziel der ganzen Reise, war zu Anfang nicht Botswana oder gar die Nationalparks dort gewesen, nein, ich wollte unbedingt zu den Victoria Fällen. Die Mosi-oa-Tunya  (= donnernder Rauch), gehören zu den UNESCO-Weltnaturerbestätten und sind in allen Reiseführern Namibias, Botswanas, Zimbabwes und wahrscheinlich Zambias als DAS Highlight einer Reise in diese Länder aufgeführt. Wenn ich nun also 12 Monate hier in Namibia verbringe, darf ich mir diese dann doch nicht entgehen lassen.

Die Fälle sind Bestandteil des Sambesi, Grenzfluss zwischen Simbabwe und Sambia, und gehören somit auch zu beiden Staaten. Nachdem man jedoch von der simbabwischen Seite besser Sicht auf die Fälle hat, haben wir uns entschieden nach Victoria Falls zu gehen.

 

Also ließen wir unser Auto in Kasane stehen und fuhren mit einem Shuttle nach Vic Falls. Für diese Shuttle arbeiten zwei Unternehmen zusammen, eines bringt dich bis zur Grenze, dann erledigst du die Visa-Formalitäten und anschließend steigst du auf der anderen Seite in einen anderen Bus ein und fährst den Rest der Strecke mit diesem. Wir hatten uns dafür entschieden zumindest 1 Nacht in Victoria Falls zu bleiben um, mit etwas mehr Fug und Recht, behaupten zu können in Zimbabwe gewesen zu sein :). Nicht nur, wir wollten auch die Stadt etwas erkunden und im besten Fall den hochgelobten Afternoon Tea auf der Terrasse des berühmten Victoria Falls Hotel erleben.

 

Wir hatten uns also über booking.com noch im Mambo Backpackers eingebucht und nachdem wir unsere Rucksäcke dort abgestellt hatten, hat uns der Shuttle noch bis zum Eingang des Nationalparks. Dort wappneten wir uns wie empfohlen mit den überaus schmeichelhaften Regenmänteln, welche man VOR dem Nationalpark für 3$ leihen kann.

[US-$!! In Victoria Falls ist alles in US$ angegeben und kann auch mit US$ bezahlt werden bzw. muss. Also falls ihr nach Vic Falls gehen solltet immer US$ dabeihaben. Gerade an der Grenze ist das wirklich von Vorteil, da dort nicht mit Karte bezahlt werden kann. Für Samibia/Livingstone gilt soweit ich weiß das Gleiche!]

Nun verbrachten wir den Vormittag damit alle 15 Aussichtspunkte entlang der Fälle abzuklappern und bei allen Punkten ein Foto zu schießen. Also bei allen Punkten, an welchen man noch die Kamera unter dem Regenmantel hervorholen konnte. Den spätestens ab Punkt 13 war Schluss. Die Fälle werden nicht umsonst Mosi-oa-Tunya (=donnernder Rauch) von den Einheimischen genannt, damit ist die Gischt der Wasserfälle gemeint, welche in der Regenmonaten bis zu 30km weit sichtbar sein soll.

 

Wenn man nun aber nicht 30km entfernt ist, sondern sich direkt vor den Wasserfällen befindet, so ist es ungefähr so, wie wenn man unter einem kleinen Wasserfall steht. Wir konnten uns die ganze Zeit nur über die absolut lohnende Investition von 3$ pro Kopf freuen, auch wenn unsere Optik darunter leiden sollte.

Hier noch ein paar Bilder ohne Outfit-Vernichter:

Leider hatten wir an diesem Tag mit dem Wetter nicht so viel Glück. Einmal, wenn ich mir wünsche, dass die Sonne unerbitterlich vom Himmel scheint, meint sie sich hinter Wolken verstecken zu müssen. Darunter haben leider auch die Bilder etwas gelitten. Allerdings haben sich die Wolken am Nachmittag verzogen, sodass wir doch noch ein paar schöne Bilder –mit Regenbogen- machen konnten. Da sieht man mal wieder, dass sich Slow-Traveling auszahlt ;-), unsere andere Hälfte der Mädels-Adventure-Gruppe hatte sich nämlich auch für den Shuttle nach Vic Falls entschlossen, hatten allerdings sogar noch eine frühere Rückfahrt als üblich gewünscht, da sie am Nachmittag noch einen Game-Drive im Chobe westlich von Kasane machen wollten. Sie hatten also den schönen Part verpasst :/.

 

Anschließend sind wir noch kurz nach Sambia rüber. Ja, richtig gelesen, wenn man es ganz genau nimmt, waren wir in 4, ach was sogar 5, Ländern auf unserer Reise –Angola haben wir mit den Ruacana Fällen quasi auch einen Abstecher verpasst…


Mit einem „Brückenpass“ (ein Papierschnippselchen) kommt man nämlich ganz unbürokratisch auf die Victoria Falls Brücke, welche auf weite Sicht die einzige Verbindung zwischen Simbabwe und Sambia darstellt. Sie wurde von Cecil Rhodes als Bestandteil seiner „Cape to Cairo“-Vision in Auftrag gegeben und 1905 eingeweiht. Seit über 100 Jahren ist sie somit wichtiger Bestandteil der Infrastruktur der beiden Länder und wird auch heute noch von Zügen und LKWs befahren, oder eben von wagemutigen Touristen & Einheimischen aufgesucht, welchen mittels dem mit 111Metern höchsten Bungee-Sprung der Welt den Nervenkitzel suchen. Mara und ich wären ja gerne…, allerdings waren wir dann doch nicht wagemutig genug; who knows, maybe next time ;-)

 

Ich muss sagen der Blick von der Brücke auf die Fälle bzw. auf die Schlucht und die Gischt hat mir fast noch besser gefallen, als der teuer bezahlte Eintritt im Inneren des Nationalparks.

 

Im Anschluss haben wir den Abend ganz stillvoll bei einer Hawaii-Party ausklingen lassen. Ja, auch hier habt ihr richtig gelesen. Auf dem Heimweg haben wir ein kürzlich eröffnetes, sehr hippes Restaurant entdeckt, „The three monkeys“, in welchem wir ein paar weiße(!) Einheimische bei ihrem gefühlt –wahrscheinlich entspricht es sogar der Wahrheit- 10ten Pina Colada angetroffen haben und von diesen direkt aufgenommen wurden. Somit habe ich ein paar interessante und auch uninteressante Dinge erfahren, ich weiß nun, dass Simbabwe das beste Land überhaupt ist, jeder 2. Scheinbar seine eigene „Lodge“ besitzt und auf jeden Fall mehr Weiße in Zimbabwe und auch anderen afrikanischen Ländern geboren wurden, als ich dachte!

 

Nachdem wir mit Hilfe unserer Handytaschenlampen –die Stirnlampe hatte ich für den Ausflug in die Zivilisation natürlich nicht eingepackt gehabt, wer kann auch ahnen, dass eine Stirnlampe zur Grundausrüstung feiernder Victoria Falls-Jugendlicher gehört- zurück in die Unterkunft gefunden haben, genossen wir unser Bett; wobei wir innerlich doch schon irgendwie unser Zelt vermisst haben :D.

 

Am Morgen begrüßte unsere „Host-Mum“ –tatsächlich fühlte sich das booking-com Zimmer eher wie ein B´n´B an- mit einem kontinentalen Frühstück. Rührei, gebratene Erbsen & Mais, sowie eine Art Nürnbergerli und natürlich Toast. Danach haben die Jungs unserer Unterkunft beschlossen, sie müssen mal wieder ihre Guide-Fähigkeiten testen und haben uns etwas herumgeführt, zu erst ging´s zum Big Tree –die zum Teil massigen Baobab-Bäume hatte ich ja auch nicht vorher schon in Namibia gesehen, daher also ein absolutes Highlight und Must-See bei einem Aufenthalt in Vic Falls – nicht.


Jedoch war der Weg zurück zu Stadt am Fluss ganz schön, auch wenn man dort eventuell bekifften, sambischen Wunderheilern über den Weg läuft. Leider haben wir eine falsche E-Mail-Adresse heraus gerückt, sodass wir nun nicht an die unheimlich tollen Beweisfotos dieser Zusammenkunft kommen werden. Allerdings war ich dieses eine mal froh, dass ich nicht so leicht hochzuheben bin ;-), bei Mara sah das leider anders aus :D.

 

Danach haben wir noch den örtlichen Devotionalien-Markt abgeklappert, auf der Suche nach schönen „afrikanischen“ Stoffen. So ganz ohne Shopping geht´s eben doch nicht, und meine Kollektion muss ja noch etwas erweitert werden.

 

Zja und wie  bereits geschrieben, wollten wir dann ja eben noch das traditionsreiche Victoria Falls Hotel besuchen. Mara hatte zum Glück auch gleich noch eine Erklärung für die Jungs parat, schließlich hat sie als Tätige in der Hotelbranche ja ein ganz eigenes Interesse an Hotels. Und somit sind die Jungs dann auch abgezogen und wir konnten in Ruhe unser Mittagessen genießen, den Afternoon  Tee haben wir leider zeitlich nicht geschafft. Next time…

 

Das Essen hat mich zwar geschmacklich nicht vom Hocker gerissen, aber eventuell ist Krokodil auch nicht so meins..- Dafür war der Eiskaffee umso besser, und der Ausblick eh unbezahlbar. Dort hätte ich gut gerne auch noch ein paar weitere Stunden verbringen können, die Touristen beobachten –schon lustig, wie viele Klischees tatsächlich zutreffen…- und Eiskaffee trinken, wenn da nicht die Rückfahrt nach Kasane gewesen wäre…

 

Nunja, next time eben!

Und somit verabschiede ich mich auch bis zum nächsten Mal, wenn es dann mit dem wohl grandiosesten Tag unserer Reise weitergeht. Stay tuned!

 

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