[Sand] Sea

WINDHOEK – Foodheaven!

 

Direkt im Anschluss an das Zwischenseminar sollten also meine Eltern kommen. Verzweifelt habe ich tage-, wenn nicht gar wochenlang, eine Möglichkeit gesucht um zu einem angemessenen Preis an den Flughafen zu kommen. Ich habe alle meine Bekannten genervt, wie sie an den Flughafen kommen etc. Aber es kam einfach nichts bei rum und die Flughafen-Shuttle verlangen doch tatsächlich nahezu den gleichen Preis wie für eine Fahrt von Ongwediva nach Windhoek.

Also bin ich Samstag in aller Frühe losgezogen in der Hoffnung doch noch einen Weg zum Flughafen zu finden. Und ich musste mal wieder feststellen, wie hilfsbereit die Menschen hier teilweise sind. An einer Ampel habe ich einfach ein Auto mit der Aufschrift „Airport-Shuttle“ angesprochen, dieser ist zwar nicht zum Airport gefahren, hat mich aber die paar Meter in die Innenstadt gefahren, wo die Airport-Shuttles normalerweise abfahren und versucht jemanden zu finden, der eh schon Gäste hat, sodass ich nicht für das „ganze Auto“ zahlen muss. Dies hat zwar leider nicht geklappt, aber später habe ich dann doch noch einen Fahrer gefunden, welcher mich zu einem einigermaßen günstigen Preis mit an den Flughafen genommen hat, sodass ich pünktlich zur Landung am Flughafen ankam.

Zur Verwirrung habe ich meinen Eltern auch direkt auf ihre „Wir-sind-gelandet“-SMS geantwortet, dass ich sie dann im Hotel treffe. Der Trick hat so gut funktioniert, dass meine Mum direkt auf mich zugekommen ist und mich trotz max. 1m Abstandes nicht wahrgenommen hat; angeblich wäre sie ja so von dem Ridgeback (Hund) hinter mir abgelenkt gewesen ;-) Ich will ja bloß NIE wieder etwas hören, wenn ich daheim zuerst den Hund begrüße und dann meine Eltern!!!

 

An sich dachte ich, ich tue meinen Eltern den gefallen sie abzuholen, damit sie nicht direkt mit ATMs, Mietwagen-Abholung und Linksverkehr gestresst werden. Zja die Punkte ATM und Mietwagen-Abholung haben ja auch noch einigermaßen geklappt, aber nachdem der Papa nun die Chance hatte mit einem SUV über die Straßen zu cruisen, durfte ich meine Eltern nicht –wie gedacht– in die Stadt kutschieren. Ich werde jetzt mal keine Wertung zur Mitfahrqualität abgeben ;-)

 

Den Samstagnachmittag haben wir dann noch für eine ausführliche Windhoek-Tour genutzt. Persönlich muss ich sagen, dass ich Windhoek mehr und mehr zu schätzen weiß, die Stadt gefällt mir zwar immer noch nicht, allerdings war es –bereits nach den nur 2 ½ Wochen in Ongwediva– schön den „Food-Heaven“ zu betreten. Passend dazu habe ich mit meinen Eltern auch mein absolutes Lieblings-Cafe bei Wecke&Voigt, sowie Cramer´s (Eisladen) angesteuert. Und wie es sich in Namibia so gehört haben wir –zumindest Papa und ich– direkt Game (Wildfleisch) bei Joe´s Beerhouse gegessen.  [Im Supermarkt findet man Game leider nicht mehr so häufig, daher habe ich die Reise mit meinen Eltern auch genutzt um mich mal durch die Tierwelt Namibias durchzuessen. Leider musste ich ja feststellen, dass Oryx –eines meiner Lieblingstiere– mein Favorit ist :/] Und obwohl wir alle absolut vollgestopft waren, musste ich meine Eltern auch noch an DIE namibische Nachspeise heranführen: Malva-Pudding. Mama, hier dann mal das Rezept für meine Rückkehr nach Deutschland ;-):


Jim Knopf auf den Weg ins Lummerland - oder so ähnlich... :)
Jim Knopf auf den Weg ins Lummerland - oder so ähnlich... :)

SOSSUSVLEI – Warum eigentlich nicht Deadvlei?

 

Am nächsten Tag haben wir noch kurz im Superspar (FOODHEAVEN!!) ein paar Snacks etc. gekauft und haben uns dann auf den Weg zum 1. touristischen Highlight, SOSSUSVLEI, gemacht. Auf dem Weg dorthin konnte sich mein Vater direkt auf den Off-Road-Wegen des OANOB-DAMM-Game-Reserves austoben, ehrlich gesagt weiß ich ja gar nicht, ob wie dort hätten reinfahren dürfen… Aber glücklicherweise haben wir auch wieder herausgefunden und dabei sogar noch ein paar Tiere gesehen.


 

Weiter ging es über den REMHOOGTE- und SPREETSHOOGTE-PASS. Gerade Zweiterer hält wirklich ein paar wundervolle Aussichten bereit.

 

Und bei jedem Strauß mussten wir anhalten. *grumel*. Ich kann ja sogar nichts mit Sträußen ;-) anfangen, aber meine Mutter ist ja super fasziniert von ihnen, findet sie gar schön… Aber zum Glück haben wir auch den ein oder anderen Oryx gesehen, Geier und noch ein paar andere Tiere.


 

Oryx ist ein gutes Stichwort; ein Oryx hat uns nämlich auch direkt in unserer Unterkunft in Sossusvlei empfangen. Statt Hund, hält man sich hier wohl auch gern mal eine Haus und Hof Antilope :D Dieser war super zutraulich ihn zu streicheln, habe ich mich dann aber doch nicht getraut. Aber ein paar Selfies etc. sind entstanden :)


 

Nach einem MEGA genialen Buffet in der Sossusvlei Lodge fielen wir dann todmüde in´s Bett. Unseren ersten Wasserausfall hatten wir da auch schon hinter uns, zum Glück hatten wir schon geduscht ;-), und Zähne putzen mit nur einem Becher Wasser, war zumindest ich ja aus NaDEET bereits gewöhnt…

 

Am nächsten Morgen wollten wir relativ früh los, schließlich ging es mitten in die Wüste. Vorher mussten wir allerdings noch Mamas Geburtstag mit einem ausgiebigen –NICHT– Geburtstagsfrühstück einläuten. Reich beschenkt haben wir sie natürlich auch , mit einem unvergleichlichen Wüstensonnenaufgang und der Wüste an sich ;-)


 

In Sossusvlei, durfte ich dann auch einmal meine Off-Road-Fahrqualitäten testen. Ich finde, dass ich mich sehr gut geschlagen habe!!! Auch wenn wir auf halben Weg dann in den Shuttle-Service umgestiegen sind, da wir kurzzeitig im Sand festgesteckt waren. Wir waren auch nicht die einzigen denen das passiert ist, ein Pärchen hatte sich gar bis komplett zum Unterboden des Autos in den Sand eingegraben.

 

Die Sehenswürdigkeiten von Sossusvlei sind zwei von Dünen umgebenen Senken, dem Deadvlei (Ton-Pfanne) und dem Sossusvlei (Salz-Ton-Pfanne). Wobei das Deadvlei meiner Ansicht nach viel faszinierender ist, weshalb ich mich Frage, warum man die Sehenswürdigkeit nicht danach benannt hat…

 

Außerdem kann man noch den SESRIEM CANYON anschauen. Nachdem wir allerdings noch weiter nach Swakop mussten und zumindest ich im Mai noch den Fish-River-Canyon (2. Größter Canyon der Welt nach dem Grand Canyon) durchwandern werde, haben wir den Abstecher hier eher kurz gehalten.

 

Die Fahrt von Sossusvlei nach Swakopmund führt zum Großteil durch den Namib-Naukluft-Park, meiner Ansicht nach eine wunderschöne, wenn auch karge Landschaft! Immerhin ein Trost bei den vielen Stunden, die man hier im Auto verbringt um von einem Ort zum anderen zu gelangen.

 

Außerdem kann man auf der Strecke Sossusvlei-Swakopmund noch ein weiteres Touristen-Highlight abdecken: das Markierungsschild für den „TROPIC OF CAPRICORN“ („Wendekreis des Steinbocks“). Und alle jetzt so, „Was ist an einem Schild den so toll???“ Hier der Grund warum das Schild dort steht und warum jeder Tourist, der vorbei kommt anhält und ein Bild schießt:  „Der südliche Wendekreis ist der südlichste Breitenkreis, an dem die Mittagssonne gerade noch den Zenit erreicht, nämlich nur am 21. oder 22. Dezember, dem Tag der Sommersonnenwende der Südhalbkugel (in Europa Wintersonnenwende). Er ist der Breitenkreis bei 23° 26′ 5″ südlicher Breite (Stand 21./22. Dezember 2014).

Im Sinne der tropischen Tierkreiszeichen bzw. auch nach dem Sternbild der Ekliptik, in dem die Sonne bei Einführung der Sternbilder in der Antike zur Sonnenwende stand, wird der südliche Wendekreis auch „Wendekreis des Steinbocks“ (lat.: tropicus capricorni, engl.: Tropic of Capricorn) genannt.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Wendekreis_(Breitenkreis) )

 

SWAKOPMUND – Deutsches Essen, Me(e/h)r & Wüste

 

Ihr erinnert euch, es war der Geburtstag meiner Mutter, das heißt wir haben uns in Swakopmund in Schale geschmissen –wer den allgemein auf der Welt vorheerschenden Stil von Freiwilligen kennt, weiß, dass man dies nun nicht zu genau nehmen sollte– und haben mal wieder ein hervorragendes Abendessen genossen, MIT Malva-Pudding und Gesangseinlage der Kellner. Wer weiß, vielleicht findet meine Mum ja –so wie ich– Gefallen daran, an ihrem Geburtstag außer Landes zu sein. (Ich hoffe auf jeden Fall, dass dir der Tag gefallen hat!!!)

 

Swakopmund heißt Meer und Wüste in einem. So haben wir den folgenden Tagen nun auch beides, sowie auch die Stadt, noch etwas näher erkundet. Wir haben Delfine, Robben, Rochen gesehen und teilweise sogar gefüttert und gestreichelt,…

 

…weiterhin koloniale Bauten, DAS deutsche Café (Cafe Anton, kann man machen, muss man aber nicht.), das Brauhaus (Wurde von mir aufgrund der Semmelknödel in das Touristenprogramm aufgenommen, muss jedoch sagen, dass diese einfach kein Vergleich zu Muttis Serviettenknödel sind!! :-* ) und das Museum erkundet –manch einer hat sogar den Swakopmunder Bahnhof gesehen ;-) – …

 

…und mal wieder eine Düne erklungen.

 

CAPE CROSS – Nichts für empfindliche Nasen?!

 

Nächster Halt SKELETON COAST, so hierzu nun die nächste „wissenschaftliche Abhandlung“ (Gell, Mama!):

„Entlang der Küste legen hunderte von Schiffswracks in Ufernähe und am Strand davon Zeugnis ab. Der heute übliche Name „Skeleton Coast“ wurde von dem Schriftsteller John Henry Marsh erfunden; er verwendete ihn als Titel seines 1944 erschienenen Buches über die MV Dunedin Star, die 1941 vor dem Küstenabschnitt sank. Zuvor hatten Buschmänner diesen als „das Land, das Gott im Zorn erschuf“ und portugiesische Seeleute als „Tor der Hölle“ bezeichnet.

Die Schiffbrüchigen, die sich noch von den an der Küste zerschellten oder gestrandeten Wracks hatten retten können, hatten in der unbesiedelten, extrem trockenen Küstenwüste keine Überlebenschance und verdursteten. Der Name bezieht sich daher sowohl auf die Schiffs-„Skelette“, die echten Skelette der Gestrandeten, aber auch auf die zahlreichen Gerippe von an Land gespülten Walen. Der aus der Antarktis kommende kalte Benguelastrom ist auch die Ursache für die direkt am Strand beginnende Küstenwüste.“

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Skelettk%C3%BCste )

 

Auf dem Weg zu unserer Lodge haben wir auch direkt das erste Wrack begutachtet, die erst 2008 gestrandete Zeila. Das Schiff sollte nach Indien oder so überführt werden, hat sich jedoch von den Tauen losgerissen und ist dann der Skelettküste  zum Opfer gefallen. Findige Strand-/Schiffswrackverkäufer, haben dazu auch passend einen Kapitän erschaffen:


 

CAPE CROSS ist bekannt für die große ROBBENKOLONIE mit bis zu 250.000 Tieren. Nachdem Clara mich mehrmals gewarnt hat, dass dort ein unheimlicher Gestank herrsche und man sich am besten alte Klamotten anzieht, da sich dieser auch in die Klamotten hängt. Haben wir uns diesmal in alte Klamotten geschmissen und sind losgezogen. Wir hatten entweder eine günstige Windstellung, oder einfach einen guten Tag erwischt, oder ich war aufgrund Claras Vorbereitung auf wesentlich Schlimmeres eingestellt gewesen, aber geruchlich war es nicht so schlimm wie befürchtet und durchaus erträglich. Aber die vielen Robbenbabys waren einfach zu süß, ich hätte Stunden dort verbringen können und noch viel, viel mehr Bilder machen können (Ich habe ja so nicht schon über Hundert Bilder dort gemacht… Upsi). Aber mal ehrlich, wer hätte sich hier bitte zurückhalten können?

 

Meine Mum hat sich übrigens von der Deko in der Lodge inspirieren lassen und häkelt gerade fleißig Quallen, ich bin ja mal gespannt, ob ich dann eine Quallenkolonie in meinem Badezimmer vorfinde, wenn ich nach Hause komme :)

 

Am nächsten Tag wollten wir dann noch weitere Wracks erkunden, mussten jedoch feststellen, dass das in all unseren Reiseführern groß beworbene Wrack der Winston, eher spärlich vorhanden ist.


 

To be continued…

 

Dies war der 1. Teil meiner 1. großen Namibia Rundreise, hoffen wir, dass ich den 2. Teil noch fertig bekomme, bevor es nächste Woche für mich schon wieder auf Rundreise geht. Diesmal hoffentlich mit einem Monster von Auto und Dachzelt :D

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Kommentare: 3
  • #1

    Christl Suttner (Freitag, 10 März 2017 15:27)

    Hallo Isabell habe gerade Deinen Blog gelesen den hast Du wieder toll geschrieben. Bin ganz begeistert. Die Bilder sind wunderschön. Die Robben sind ja zum verlieben ich mag sie sehr. Da haben Deine Eltern ja eine schöne Zeit gehabt und viel gesehen Sie sind ja ganz begeistert.Ich wünsch dir noch eine schöne Zeit und viel Spaß mit Mara.liebe Grüße CHRISTL UND REINHOLD

  • #2

    Flo (Freitag, 10 März 2017 15:58)

    Letztes mal als ich den Film gesehen hab war die Titanic aber besser in Schuß.

  • #3

    Claras Papa (Dienstag, 14 März 2017 15:00)

    Ist Dein Vater von einem Löwen angesprungen worden? Oder warum hat er eine Pranke auf dem Rücken?