Heiße Weihnachten

PROST NEUJAHR!

 

In Namibia erlebe ich zur Zeit viele „First times/Erste Male“:

  • First time living on my own. / Erstes Mal, dass ich “alleine” wohne, also ohne Mama, Papa und Flo.
  • First time in Africa (The one day I spent in Egypt doesn´t count!) / Mein erstes Mal in Africa. (Den einen Tag, welchen ich mit AIDA in Ägypten war zählt nicht!)

  •  First time I`m driving a lefthand-sided car. / Das erste Mal, das ich ein auf Linksverkehr ausgelegtes Auto fahre.
  • First Christmas without my family. / Erstes Weihnachtsfest ohne meine Familie.
  • First time of celebrating Christmas in summer./ Das erste Mal Weihnachten im Sommer feiern.
  • First time I experienced Christmas with temperatures over 30°C. / Erstes Mal Weihnachten bei über 30°C.

Dadurch, dass ich mich auf der Südhalbkugel befinde, habe ich nun tatsächlich Weihnachten im Sommer gefeiert. (So hatten die namibischen Schüler im Dezember auch Sommerferien und keine Winterferien. ;-)) Kurios :)

 

Eigentlich kann ich nicht so viel zu Weihnachten sagen… Ich liebe „White Christmas“, dass ich dies hier wohl eher nicht geboten bekomme war klar und trotz der Bemühungen der Supermärkte, welche mich seit Anfang November mit weihnachtlichem Schmuck, Liedern und Super-Sonderangeboten zum Fest in Stimmung bringen wollten, muss ich sagen, dass ich nicht wirklich in Weihnachtsstimmung wahr.

 

Da Claras´ Familie pünktlich zum 24. eingeflogen kam, habe ich Weihnachten mit den Freiwilligen aus Windhoek verbracht. Wir hatten einen wirklich schönen Tag -gutes Essen, Geschenken und sogar Weihnachtsmützen-, aber dennoch hat es sich eher wie ein ganz normaler Tag angefühlt, als wie Weihnachten.

 

(Wobei ich auch finde, dass Weihnachten viel von seinem Charm einbüßt je älter man wird. Beginnen tut es wohl dann, wenn man herausfindet, dass Opa nicht zu Hause bleibt um das Christkind herein zu lassen, sondern um selbst die Geschenke unter den Baum zu legen. Wenn man einen älteren Bruder hat, dann hält sich solch eine Illusion natürlich nicht solange, wie ohne ältere Geschwister ;-))

 

Hier ein paar Eindrücke unserer deutsch-namibischen Weihnachtsfeier:

 

Für alle Interessierten, welche sich nun die Frage stellen: Wie feiern den die Namibier –besser gesagt die Ovambo- Weihnachten?

 

ESSEN:

 

Das hat mich natürlich auch interessiert, weshalb ich etwas nachgebohrt habe. Die meisten Familien schlachten zu Weihnachten (am 24.) eine Ziege, welche dann am 24. und 25. gegessen wird; wenn die Familie es sich leisten kann, dann wird auch mal eine Kuh geschlachtet und eventuell die Nachbarn zum Essen eingeladen. Ein Teil des Fleisches wird gegrillt und der andere Teil wird gekocht. Als Beilagen gibt es Salate, z.B. Kartoffel- Nudel- und Karottensalat –Wer ahnt es?-, die Salate sind natürlich mit VIEL Mayonnaise angemacht. (Kurz vor Weihnachten haben wir einen 20L Mayonnaise-Eimer im Supermarkt entdeckt… Auf den Eimer kommen dann gefühlt 20 Kartoffeln ;-)

 

WEIHNACHTSBAUM:

 

Einen Weihnachtsbaum haben die Ovambos nicht –auch wenn man hier im Supermarkt die eine oder andere künstliche Tanne etc. sieht- aber traditionell wird vom Omusati/Mopane-Baum ein Ast abgeschnitten, von welchem ein Stück an jedes Gebäude des Hauses und an das Eingangstor gehängt wird. Quasi ein bisschen wie unser Brauch mit dem Mistelzweig.

 

Manchmal werden diese Äste auch geschmückt, wobei ich das nur 1x erzählt bekommen habe.

 

GESCHENKE:

 

Auch wenn Trevor Noah (südafrikanischer Komiker) in seiner Autobiographie („Born A Crime“) schreibt, dass ein südafrikanischer Vater seinen Kindern nie erzählen würde, die Geschenke kämen vom Weihnachtsmann, da er viel zu stolz wäre, dass er Geschenke gekauft hat.

 

So ist es bei den Ovambos nicht üblich Geschenke zu machen.

 

KIRCHE:

 

An sich ist Kirche hier sehr wichtig für die Menschen, unsere Deutschschülerin hat jedoch erzählt, dass sie nicht in die Kirche gegangen ist, da sie mit kochen beschäftigt war. Es ist also wohl kein absolutes muss, an Weihnachten in die Kirche zu gehen.

 

Irgendwie stelle ich mir Weihnachten hier auch ganz schön vor, wenn einfach die Familie zusammen kommt, so lange aufbleibt, bis der 25. Dezember angebrochen ist, redet, isst und es kein Geschenkestress gibt.

 

Wobei ich immer noch auf meine Weihnachtsgeschenke warte, Mama, Papa! :P

 

So das ist nun der 1. Teil meines Weihnachts-/Silvesterurlaubes, den Post zu Kapstadt bin ich schon ganz fleißig am schreiben und hoffe, dass ich ihn vielleicht auch noch dieses Wochenende fertig bekomme.

 

Ich hoffe ihr alle hattet ein schönes entspanntes Weihnachtsfest und konntet euch über die Weihnachtszeit erholen!

 

Dann wollte ich mich noch bei allen bedanken, die mir Postkarten geschickt haben, mittlerweile haben sich ein paar gemeldet und meinten, sie hätten mir eine geschickt, leider kam bisher noch nichts bei mir an. Aber ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben! :) Und falls ihr mir trotzdem weiterhin Karten schreibt freue ich mich natürlich sehr, nur wollte ich euch eben warnen, dass diese eventuell auf dem Weg verloren gehen :/

 

Ein Weihnachtsbrief hat es bis zu mir geschafft, vielen Dank Kim und vielen Dank NamPost!

 

Ach und Bettina, Gin-Tonic haben wir noch nicht für uns entdeckt, momentan lieben wir Amarula. Aber du hast recht, der soll als Malaria-Prophylaxe helfen, also sollten wir schnellstmöglich mal einen probieren :)

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Mama und Papa (Samstag, 21 Januar 2017 12:00)

    Zu den Weihnachtsgeschenken: Flieger geht leider erst am 03.02. und dann kommt auch die Weihnachtsfrau und der Weihnachtsmann und mit ihnen auch die Geschenke!!

  • #2

    Papa (Samstag, 21 Januar 2017 12:14)

    Ich denke vieleicht halten wir es für das vergangene Weihnachten � wie die Namibianer (ohne Geschenke) dann ist doch auch der Stress mit dem auspacken weg. Außerdem ist das dann gelebte Integration!