Friede, Freude, Fatcake?

Die Expo

 

Mit dem Ende der Trade Fair ist auch das Gewusel in der Stadt zu Ende… Ja, mal sehen, ob wir davon noch etwas merken werden. Die Trade Fair ging am Samstag (3. Sep.) zu Ende und gleich das nächste „Highlight“ folgte. Unser neuer Mitbewohner –ach das wäre auch noch so eine Geschichte- hat uns schon mitgeteilt, dass bei der Uni hinter unserem Haus, diese Woche eine Expo stattfindet. Gut, dachten wir, mal sehen, was es dort so gibt. Zja, die Frage ist nun, was man sich unter einer Expo vorzustellen hat… Hierzu vielleicht einmal die Definition des Wortes Expo laut Wikipedia: „Eine Ausstellung (auch Exposition) ist eine dauerhafte oder temporäre öffentliche Präsentation, bei der Ausstellungsobjekte (Exponate) einePublikum gezeigt werden. Eine Ausstellung vermittelt Wissen mittels der Exponate, ist also in diesem Sinn ein Wissensmedium.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ausstellung)

Auf jeden Fall, hatten wir uns nicht das vorgestellt, was uns nun erwartet hat. Bereits um 17 Uhr, als wir nach Hause gekommen sind, wurde die gesamte Gegend mit dem Besten, was die namibischen Charts zu bieten haben, beschallt. Und zwar nicht ein Musikstück auf einmal, sondern mindestens zwei mussten schon gleichzeitig laufen, das Ganze ging dann ununterbrochen bis mindestens 23/24 Uhr; das Ende habe ich zum Glück nicht mehr mitbekommen, da ich irgendwann scheinbar doch eingeschlafen bin.

Es lässt sich wirklich schwer beschreiben, wie wir uns gefühlt haben. Und mir fehlen gerade auch etwas die Worte um es zu beschreiben. Aber gestern sind wir auf im Gespräch auf Guantanamo gekommen, und dass dort eine Methode ist, die Häftlinge mit Rolf Zuckowski Lieder dauerhaft zu beschallen. Für den einen oder anderen mag der letzte Satz vielleicht etwas drastisch klingen, aber irgendwie haben wir uns echt ein bisschen wie eingesperrte Tiere gefühlt und wussten nicht was wir machen sollten. Und das Schlimmste war noch nicht mal die Lautstärke oder so, sondern, dass einfach mehrere Lieder gleichzeitig laufen mussten, man wurde echt richtig kirre.

 

Und übrig blieb nur die Frage: Wo bleibt der Stromausfall, wenn man ihn einmal gebrauchen könnte?

 

Exkurs: OYB auf der Trade Fair

 

So war´s nämlich in der vergangenen Woche, am Mittwoch (31. Aug.) sollte die Ongwediva Youth Band auf der Trade Fair auftreten, ihr 1. Großer Auftritt!! Der Auftritt sollte erst gegen 9Uhr abends beginnen, so dass wir nach der Arbeit in aller Ruhe nach Hause sind, gegessen haben und gegen 8Uhr losgehen wollten. Ca. um halb 7 erreichte uns dann die Nachricht, dass einige Dinge im Center vergessen wurden/geblieben sind, da man dachte man braucht sie nicht, und wir diese doch mitbringen sollten. Kurz darauf gab es dann Stromausfall. Stromausfall bedeutet, wir sitzen im (oder auch vor) dem Haus fest, da es mittels elektrischem Tor gesichert ist. 1. Problem, allerdings stand der Auftritt der Band zur Debatte, da auch auf der Trade Fair Stromausfall herrschte. Glücklicherweise kam der Strom zurück, viel dann allerdings wieder aus und kam erneut zurück. Allerdings sind wir dann –trotz mangelnder Motivation- um kurz vor 8 losgezogen und zunächst ins Center eingestiegen. Glücklicherweise hat es die Wachen null interessiert, was wir dort machen und warum wir uns an der äußerst effektiven Drahtkonstruktion zur Torverriegelung zu schaffen machen. Als wir dann endlich im Center standen,  viel erneut der Strom aus, also haben wir im Dunkeln die Trommel und Mikrofonständer zusammengesucht, sowie das Gerät zum Stimmen der Gitarren (war leider nicht vorhanden!).

Mit unserer Beute, mussten wir dann erstmal ein Taxi finden, welches uns zur Trade Fair bringt, dort hatten wir dann noch eine kleine Diskussion mit dem Securitypersonal, welches uns trotz Ausrüstung nicht als Bandmitglieder Einlass gewähren wollte, sodass wir auch noch den Eintritt zahlen durften, um dann drinnen zu erfahren, dass beim Stromausfall irgendetwas durchgebrannt ist, sodass die Band nun doch nicht auftreten kann!

Ich bin ja nur froh, dass die Namibianer allesamt kein Handy besitzen und dieses auch nie benutzen (Achtung, Ironie!!!) So eine klitzekleine SMS oder ein Anruf, dass wir uns die Mühe sparen können, wäre etwa NICHT möglich gewesen?????

 

Zurück zum gestrigen Abend, und als ob das nicht schon genug wäre, dachte sich unser Mitbewohner, Montag sei ein wunderbarer Tag um Party zu machen und ist mit seinen Kumpels losgezogen, wäre ja in Ordnung gewesen, wenn nicht eben jener Mitbewohner mit seinen Kumpels nachts um 3 zurück gekommen wäre –als zum Glück der Lärm der Expo aufgehört hatte- und meinte, sie müssen sich nun noch etwas zu Essen machen und durch die Wohnung plärren.

 

Achja momentan ist unsere einzige Erwiderung zu solchen Geschichten: That´s the african/namibian way of living.

 

No Wifi, no Facebook?

 

Genau wie die Sache mit dem W-Lan. Am Mittwoch war wie gesagt der Stromausfall, Donnerstag früh ging das W-Lan noch für einige Zeit und seitdem nicht mehr. Auf die Frage, was mit dem W-Lan ist, und ob sich jemand darum kümmert, bekommt man hier nicht wirklich eine Antwort. Die bisherige Vermutung war, dass der Router beim Stromausfall kaputt ging bzw. irgendsowas in der Art. Aber trotz Facebook-Sucht unserer Kollegen, schien es keinen gestört zu haben und keiner hat Handlungsbedarf gesehen. Vorhin meinte Patrick dann, dass es wohl daran liegt, das die Internetrechnung nicht bezahlt worden ist… Ich bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis wir wieder W-Lan haben…

 

Wer bin ich, äh, wer bist du?

 

Und dann war da ja noch die Geschichte mit unserem Mitbewohner. Das ist eigentlich nun schon fast 2 Wochen her, da stand ich Mittwoch-Abends in der Küche und habe gespült, während Clara in der Dusche war, als es geklopft hat. Ich dachte es wäre die Nicht der Vermieterin und meinte sie solle hereinkommen, es war jedoch nicht die Nichte, sondern ein wildfremder Kerl, welcher auf einmal bei uns in der Wohnung stand. Außer „Hello“ ist ihm leider auch nicht so viel eingefallen und mir auch nicht, ich stand da mit tropfenden Händen und war etwas perplex. Irgendwann hat er dann doch auf die 3. Tür gedeutet, welche in das –bis dahin unbewohnte- Zimmer führt, daraufhin habe ich dann doch 1 und 1 zusammengezählt und Clara erstmal gewarnt, dass sie sich bitte ordentlich anzieht, da wir nun männliche Verstärkung in der WG haben J

War schon ein bisschen witzig, zum Glück ist Titus nicht so stumm geblieben, wie er beim 1. Eindruck war, sondern hat sich sogar zum Spinnen-Töter aufgeschwungen. Bis zu vergangener Nacht waren wir also richtig happy mit ihm…

Und das die Vermieterin uns nicht bezüglich eines neuen Mitbewohners gewarnt hat… That´s the african/namibian way of living.

 

Shopping, die beste Therapie

 

Achja, genug gejammert! Dafür hatten wir ein richtig schönes, entspanntes Wochenende. Nachdem wir am Samstag eigentlich nur unsere Wäsche und den Wocheneinkauf erledigt haben, sind wir am Sonntag dann nach Oshakati auf den Open Market gefahren, dieser ist zum Glück doch um einiges größer und interessanter, als unserer hier in Ongwediva. Dort gab es neben Lebensmitteln (Wobei zu sagen ist, dass Olgas Fatcakes einfach die Geilsten sind!!), traditioneller Kleidung auch Schmuck, „normale“ Kleidung (schaut ein bisschen nach dt. Altkleiderspenden aus) und Bögen samt zugehöriger Pfeile (Manche gehen damit sogar noch richtig auf Jagd!). Die Pfeile haben mich so fasziniert, dass ich mir unbedingt einen kaufen musste :) Ich hoffe ich bekomme ihn heil und ohne Probleme nach Deutschland!

 

Außerdem haben wir mal wieder Clicks unsicher gemacht -wirklich ein Traum- und uns ein bisschen die anderen Läden in Oshakati angesehen.

 

Und das Beste, wir haben Couscous im Supermarkt gefunden <3. Den kennen viele Einheimische gar nicht, sodass man ihn gerade hier im Norden selten kaufen kann, allerdings haben wir uns richtig in Couscous verliebt, weil´s einfach so schnell und einfach zu machen ist. Nachdem wir erst einmal eine Packung mit Proteinzusatz (kleine schwarze Käferchen) gekauft hatten, konnten wir diese dann zum Glück noch gegen eine vegetarische Packung eintauschen.

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